Die Hitze- und Dürrewelle der vergangenen Wochen hat wieder einmal gezeigt, an welche Belastungsgrenzen unser Energieversorgungssystem durch die einseitige Ausrichtung auf Solar- und Windenergie stößt. Mittlerweile befasst sich auch die Wissenschaft mit den Ausbaugrenzen für Solar- und Windenergie.
Die Windenergie lebt ja bekanntlich von sich ändernden Wetterlagen, da dann die Luftmassen in Bewegung geraten und Wind erzeugen. Im Juli 2018 konnte daher im Vergleich zum Vorjahres-Juli 19% weniger Windenergie geerntet werden, obwohl die installierte Windenergie-Leistung in dem Zeitraum um 8% gestiegen ist.
Die im Journal of Geophysical Research publizierte Studie kommt zu dem Schluss, dass im Zuge des simulierten Klimawandels stabile Hochdruckwetterlagen häufiger werden als bisher. Während für den Jahresdurchschnitt des Windertrags an einem Standort kein signifikanter Unterschied erwartet wird, errechnen die Autoren um Joaquim G. Pinto eine wachsende Anzahl von Schwachwindphasen mit Windgeschwindigkeiten von weniger als 3 m/s. Ihr Fazit ist denn auch, dass es mehr und mehr herausfordernd wird, Windenergie in ein Stromversorgungssystem sinnvoll zu integrieren.
Während gerade die europäische Energiepolitik mehr und mehr auf wetterabhängige Umgebungsenergien setzt, wird in der Forschung klar, dass diese keine Lösung für eine stabile, preisgünstige und umweltfreundliche Energieversorgung bieten. Gerade stabile Hochdruckwetterlagen erzeugen sommers wie winters Situationen, in denen eine stabile Stromversorgung ohne Kohle und Kernenergie nicht aufrechterhalten werden kann.
https://deutscherarbeitgeberverband.de/energiefrage/2018/2018_08_11_dav_aktuelles_energiefrage_58_hochdruckwetterlagen.html