Nach gescheitertem Windenergie-Volksbegehren in Brandenburg – Wirtschaftsminister zeigt sich kompromissbereit

Quo vadis Windkraft?

Sechs Monate lang haben Aktivisten in Brandenburg Unterschriften gesammelt – gegen Windräder nah an Häusern oder im Wald. Jetzt steht fest: die Initiatoren des „Volksbegehren Windkraft“ haben es nicht geschafft – sie haben nicht die notwendigen 80.000 Unterschriften zusammenbekommen. Die Initiative will weiter dafür kämpfen, dass der Bau von Windkraftanlagen beschränkt wird. Der brandenburgísche Wirtschaftsminister Gerber (SPD) will jetzt auf die Kritiker zugehen.

Der brandenburgische Wirtschaftsminister Albrecht Gerber (SPD) geht nach dem gescheiterten Volksbegehren gegen den Ausbau von Windkraftanlagen auf die Kritiker zu.

Im rbb-Inforadio sagte Gerber am Donnerstag mit Blick auf das Motto der Unterschriftenaktion “Rettet Brandenburg”, das Land stehe nicht vor dem Untergang. Allerdings werde das Thema im ganzen Land intensiv und kontrovers diskutiert.

Zur Kritik, Windkraftanlagen würden zu dicht an Wohnhäusern gebaut, sagte Gerber: “Das kann man ganz pauschal, so wie die Initiative das wollte, meines Erachtens nicht festlegen. Da müssen wir im Einzelfall sehen, dass wir verträgliche Lösungen finden.”

Gerber plädierte außerdem dafür, dass Anwohner stärker finanziell von den Anlagen profitierten: “Die Menschen, die in der Nähe von Windkraftanlagen wohnen, müssen etwas davon haben – nicht nur die Verpächter der Grundstücke, auf denen die Anlagen stehen, und der Betreiber, sondern die Bürger vor Ort. […] Viele Menschen in den ländlichen Regionen haben nicht das Geld, um sich an entsprechenden Fonds zu beteiligen, das ist in Westdeutschland anders. Insofern haben wir eine Situation, dass viele der Profiteure von Windkraftanlagen nicht in Brandenburg sitzen. Das ist ein Thema, wo wir noch mal ran müssen.”

Das Interview zum Nachhören:

http://www.inforadio.de/programm/schema/sendungen/int/201607/07/37258.html

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