Die Zahl der Vögel, die durch Windräder in Brandenburg getötet werden, übertrifft nach Angaben von Experten die amtlichen Angaben. «Viele verletzte Vögel verenden abseits der Windräder; andere werden nach einem Vogelschlag von Füchsen gefressen», sagt Axel Heinzel-Berndt von der Naturschutzorganisation Bund in Brandenburg. Laut Umweltministerium sind im Land seit 2010 von 128 getöteten Rotmilanen 62 an Windenergieanlagen verendet.
Unbemerkt von der Öffentlichkeit wird weiter am Abbau von artenschutzrechtlichen Vorgaben für die Windenergiewirtschaft gearbeitet.Es geht wieder einmal um die Abstände von Windkraftanlagen zu Vogellebensräumen und das damit verbundene Tötungsrisiko für Vögel.
Bis 2015 wurde von den Umweltministern der Länder versucht, die Veröffentlichung des mehrfach überarbeiteten „Helgoländer Papiers“ oder auch „Neues Helgoländer Papier“, Abstandsempfehlungen für Windenergieanlagen zu bedeutsamen Vogellebensräumen sowie Brutplätzen ausgewählter Vogelarten, Stand April 2015) der Länderarbeitsgemeinschaft der Vogelschutzwarten (LAG-VSW) zu verhindern.
Spaziergänger haben einen toten Rotmilan in der Nähe von Windrädern auf dem Hauberg beim Ortsteil Fischbach in Hauneck entdeckt. Vogelschützer sind alarmiert.
Windkraftanlagen liefern erneuerbare Energie, beeinflussen aber auch die Vogelpopulationen. Vögel können mit den Rotorblättern von Windkraftanlagen kollidieren, was zum Tod führen kann.
Untersuchungen von Wageningen University & Research zeigen, dass die Folgen dieser zusätzlichen Sterblichkeit auf die Vogelpopulationen unter den derzeitigen Standards für Windparks unterschätzt werden.
Hier Bericht lesen Sterblichkeitsgrenzen in der Windenergie-Folgenabschätzung unterschätzen Auswirkungen von Windparks auf Vogelpopulationen’, Ökologie und Entwicklung, 4. Juni 2020 Quelle
Ein toter Rotmilan sorgt im Kreis Limburg-Weilburg für Ärger.
(…) Zu den Gegnern der Windkraft zählt beispielsweise Harry Rollig, Vorsitzender des Vereins “BOW – Burgschwalbach ohne Windkraft“, der neben der Verschandelung der Landschaft den Artenschutz anführt und vor einigen Tagen auf einen geköpften roten Milan im Kirberger Wald aufmerksam gemacht wurde. “Bei einem Spaziergang entdeckte die Bürgerin aus Kaltenholzhausen das Tier ohne Kopf direkt unterhalb des Mastes vom mittleren Windrad im Kirberger Wald. Da der Tierkörper noch komplett vorhanden war, kann der Vorfall nicht lange her gewesen sein”, erklärt er. (…)
Der Fund des toten Rotmilanes hat in der Lokalzeitung zu Spekulationen geführt: Offensichtlich wollte man nicht anerkennen, dass das Tier durch die WKA getötet wurde. Die Einsendung zur Untersuchung bringt jedoch die eindeutige Sicherheit: Das Tier wurde von der WKA erschlagen. Mehrere Knochenbrüche und eine zerrissene Leber waren das traurige Ergebnis. Die Anzeige gegen den neuen Landrat Dirk Adomat ist raus- die Staatsanwaltschaft ermittelt.
Bereits Ende Mai war in der Nähe von acht Windkraftanlagen im Emmerthal (Hameln-Pyrmont) ein toter Rotmilan gefunden worden. Aufgrund des Fundorts wurde eine Obduktion angeordnet um zu ermitteln, ob der Greifvogel durch den Rotor einer Windkraftanlage zu Tode kam.
Der anerkannte Naturschutzverein ‚Keine Windkraft im Emmerthal‘ (BI KWiE e.V. im LBU Niedersachsen e.V.) hat gegen den Geschäftsführer des Windparks Emmerthal WEA 04 Peter Ebert und den Landrat des Landkreises Hameln-Pyrmont Dirk Adomat Strafanzeige wegen Tötung eines Rotmilans, also eines Individuums einer strenggeschützten Art, gestellt. Die Staatsanwaltschaft Hannover hat ein Ermittlungsverfahren eingeleitet.
Paderborn (WB/mba). Zwischen Neuenbeken und Dahl ist ein Rotmilan von einem Windrad erfasst und schwerst verletzt worden sein. Das Tier musste eingeschläfert werden.
Im Landkreis Celle ist ein Seeadler vom Rotor eines Windrads getötet worden. Das Tier sei mit gebrochenem Genick unter einer Windkraftanlage nahe Celle-Hustedt entdeckt worden, berichtet die “Cellesche Zeitung” in ihrer Mittwochsausgabe. Nach Angaben von Peter Görke, dem ehrenamtlichen Seeadler-Beauftragten des Landes, gibt es niedersachsenweit bislang sieben Fälle, in denen nachgewiesen wurde, dass ein Tier eindeutig von Windrad-Rotoren getötet wurde. Es aber gebe eine hohe Dunkelziffer, so Görke.
Die Todesursache des im März in Holtsee gefundenen Seeadlers steht fest. “Das Seeadlerweibchen wurde durch ein Rotorblatt der Windkraftanlage erschlagen”, teilen der Naturschutzbund und der Verein Seeadlerschutz mit.
Das Tier weist aber auch eine ältere Verletzung auf – es wurde offenbar beschossen.
Ein Rotmilan, der Anfang April nahe Mixdorf tot aufgefunden war, ist eindeutig vergiftet worden.
Bislang unbekannte Täter hatten offenbar gezielt Giftköder ausgelegt. Der streng geschützte Greifvogel hatte einen dieser Giftköder gefressen und war danach verendet. Dieser Vorgang ist besonders brisant mit Blick auf den Streit um den beabsichtigten Bau eines Windparks nahe Mixdorf: Da der Rotmilan bei Mixdorf mitten im sogenannten Windeignungsgebiet nistet, könnte er die Pläneder Windkraftinvestoren und aller, die von einem Windpark im Schlaubetal profitieren würden, zunichte machen.
Armsen – Das Tier, das tot in Neddenaverbergen gefunden wurde, hatte Nachwuchs. Die Jungtiere aus dem Horst in Armsen werden jetzt in der Verdener Storchenstation groß gezogen. Möglich ist das, weil die Finderin den Vorfall gemeldet hat.
Wer einen toten oder verletzten Storch im Landkreis Verden findet, sollte sich immer bei Hans-Joachim Winter melden. Der Wildstorchbetreuer erklärt nach einem Totfund in Neddenaverbergen, warum das so wichtig ist.
Erneut teilte das NI-Mitglied Margret Laufs-Bures ein weiteres Rotmilan-Schlagopfer vom 26. April 2020 mit. Das wäre nach einem Mäusebussard-Schlagopfer vom März 2019 mindestens das dritte belegte Greifvogel-Schlagopfer.
In Borchen erhält die Diskussion um das Thema Windkraft eine neue Schärfe: Im Ortsteil Dörenhagen ist ein brütendes Rotmilanweibchen im Nest erschossen worden. Bürgermeister Reiner Allerdissen und Ortsvorsteher Heinz Rebbe sehen diesen Zwischenfall im Zusammenhang mit Windkraft-Plänen.
Kürzlich wurde in der Gemeinde Uckerland erneut ein Horstbaum gefällt.
Das Seeadlerpaar hatte sich erst in diesem Frühjahr in der Gemeinde Uckerland angesiedelt. Der oder die Täter haben nicht nur den Baum abgesägt, sondern auch die Eier bzw. gerade geschlüpften Jungen aus dem zerstörten Nest entnommen und beseitigt. Die Ermittlungen laufen, es drohen Freiheitsstrafen bis zu fünf Jahren.
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